Wohnung kaufen oder mieten: Was ist besser?

Wann sich der Kauf oder der Bau einer eigenen Immobilie lohnt

Ein graues Haus vor blauem Himmel
Wer jahrelang zur Miete gewohnt hat, der stellt sich früher oder später einmal die Frage: Lohnt sich der Kauf einer eigenen Wohnung vielleicht viel mehr für mich als die regelmäßigen Mietzahlungen an Dritte? Foto: Pexels/pixabay.com

Die Frage nach dem Wohnraum ist eines der wichtigsten Themen überhaupt. Wer jahrelang zur Miete gewohnt hat, der stellt sich früher oder später einmal die Frage: Lohnt sich der Kauf einer eigenen Wohnung vielleicht viel mehr für mich als die regelmäßigen Mietzahlungen an Dritte? Diese Überlegung ist berechtigt, doch der Kauf lohnt sich nicht für jedermann.

Aktuelle Lage gilt als brisant

Gerade in städtischen Gebieten steigen die Mieten in den letzten Jahren rasant an. Das liegt unter anderem daran, dass der Wohnraum in den beliebtesten Städten Deutschlands knapp ist. Erstens gibt es hier viele Arbeitsplätze und zweitens bringt die zentrale Wohnen zahlreiche Vorteile mit sich – sowohl für Familien, als auch für Alleinstehende oder Paare. Ein weiterer Grund für die steigenden Mieten: Die Zinsen sind derzeit extrem niedrig. In der Folge ist es besonders kostengünstig, den Kauf von Wohneigentum zu finanzieren. Zudem fehlen lohnenswerte und vor allem sichere Geldanlagen für private Anleger.

Die eigenen finanziellen Mittel richtig einschätzen

Natürlich ist der Kauf einer Wohnung ein großer Schritt, welcher gut überlegt werden muss. Aus diesem Grund ist eine perfekte Planung alles. In einem ersten Schritt sollten sich potenzielle Käufer oder Bauherren mit den örtlichen Mietpreisen sowie Kaufpreisen auseinandersetzen. Wer in einem sehr beliebten Teil Deutschlands wohnt, der befindet sich in einer Zwickmühle: einerseits lohnt sich der Kauf mit einem Blick auf die in der Zukunft weiterhin steigenden Preise. Andererseits ist der Erwerb von Wohneigentum bereits jetzt sehr teuer.

An dieser Stelle gilt es zu überlegen, ob es eventuell mehr Sinn ergibt, in einem anderen Teil Deutschlands nach Eigentum Ausschau zu halten. Wer sich die zumeist in der direkten Nähe zu Städten vorherrschenden Preise nicht leisten kann, der muss umziehen. Wollen Menschen trotz hoher Preise zum Beispiel aufgrund der Nähe zum Arbeitsplatz dennoch nicht weg, so ist das Wohnen zur Miete eine Option. Hohe Mieten lassen sich eher aufbringen als hohe Kaufpreise. Zudem ist es nicht ratsam, wenn sich gerade junge Familien oder Paare in Kosten stürzen, die das individuelle Budget allzu stark überschreiten.

Mieten oder Kaufen – auch eine Frage der eigenen Persönlichkeit

Generell geht es nicht nur darum, ob das Budget zum Vorhaben im Hinblick auf den eigenen Wohnraum passt. Potenzielle zukünftige Besitzer eines Eigenheims sollten sich auch überlegen, ob sie sich auf die vielen Verpflichtungen einlassen möchten, die mit einem Kauf oder Bau einhergehen. Wer sich zum Beispiel eine Eigentumswohnung kauft, der muss in der Zukunft auch genügend finanzielle Reserven haben, um das Hausgeld und mögliche Instandsetzungen mitzutragen. Zudem sind Eigentümer der Teil einer sogenannten Eigentümergemeinschaft. Das bedeutet, dass hier gemeinsam in einer Gruppe aus Menschen über das gemeinsame Eigentum entschieden wird.

Wer lieber zur Miete wohnen möchte, statt ein eigenes Heim zu kaufen, der kommt sorgloser weg. Hier sind die Vermieter dafür verantwortlich, dass Ausbesserungen und Reparaturen zeitnah ausgeführt werden. Abstimmungen, Besprechungen und eventuelle Streitigkeiten mit den anderen Parteien gehen die Mieter nichts an. Aus diesem Blickwinkel lebt es sich als Mieter wesentlich entspannter. Interessenten sollte sich vorab überlegen, ob sie diese Verantwortung übernehmen wollen und können.

In diesen Fällen ist das Leben als Mieter leichter

Wollen Menschen besonders flexibel bleiben, weil sie zum Beispiel häufiger den Job wechseln, so bietet sich das Wohnen zur Miete an. Natürlich kostet ein Umzug in eine neue Mietwohnung bares Geld und jede Menge Zeit. Der Verkauf von Eigentum wäre allerdings wesentlich aufwendiger.

Auch dann, wenn Personen mit dem Wissen um einen großen Schuldenberg nicht gut zurechtkommen, ist das Mieten bequemer. Generell müssen sich Eigentümer ohne entsprechende Eigenmittel auf ein jahrelanges oder über Jahrzehnte langes Abzahlen gefasst machen.

Wer bei einem Blick auf den lokalen Immobilienmarkt ins Schwitzen kommt, der sollte eine klassische Mietwohnung ebenfalls bevorzugen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der aktuelle Wohnort als besonders beliebt und damit als teuer gilt. In einigen Regionen ist der Wohnraum bereits so teuer, dass sich die Investition unter Umständen gar nicht mehr lohnt.

Unerwartete Ausgaben aufgrund von Reparaturen oder Wartungsarbeiten in der Wohnung oder am Eigentum der Eigentümergemeinschaft sind bei einem Kauf immer zu erwarten. Wer keine unvorhergesehenen Ausgaben haben möchte, der sollte besser in einer Mietwohnung wohnen. Die Immobilie soll einfach nur genutzt werden, ohne jeden Mehraufwand? Dann eignet sich der Kauf eine Wohnung weniger.

Wann der Kauf einer Immobilie sich lohnen kann

Wer auch auf lange Sicht hin gerne am aktuellen Wohnort bleiben möchte, der kann über einen Kauf nachdenken. Zudem sollten die finanziellen Belastungen die eigene Psyche und vor allem das Konto nicht allzu stark in Mitleidenschaft ziehen. Der Kauf bietet sich in diesem Zusammenhang vor allem für Menschen mit einem gewissen Eigenkapital an.

Auch ein besonders günstiges Objekt in guter Lage kann Grund genug sein, um sich für einen Kauf statt für das Mieten zu entscheiden. Hier gilt es lediglich zu bedenken, dass nach dem Erwerb weitere Kosten und Aufgaben anfallen. Wer diese nicht scheut, der kann durchaus auf Eigentum setzen.

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