Zwar mag es sich zumindest bei dem Norden von Deutschland nicht unbedingt um ein Gebiet handeln, das für den Weinanbau ideale Bedingungen aufweist, allerdings ist es durchaus auch möglich, Weinreben im eigenen Garten gedeihen zu lassen. Die Trauben dienen dabei nicht nur zum Verzehr, denn so mancher Weinliebhaber träumt schließlich davon, einmal seinen eigenen Wein herzustellen. Wer dazu noch einen heimischen Weinkeller haben möchte, sollte hin und wieder nach einem Weinkühlschrank Angebot Ausschau halten, denn damit steht dem besonderen Weingenuss in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Wege. Im Folgenden geht es nun über den Anbau eigener Weinreben im Garten.
Weinreben zeigen sich nicht nur als überaus dekorativ und als praktische Schattenspender, sondern sorgen ebenfalls dafür, dass sich jedes Jahr erneut über leckere Trauben gefreut werden kann. Dies gilt jedoch nur, wenn bei der Pflege des Weins und auch beim Weinreben zurückschneiden ein wenig Geschick an den Tag gelegt wird. Mit den folgenden Informationen und Tipps kann der Weinanbau im Garten durchaus auch Einsteigern gelingen.
Auf frostunempfindliche Weinsorten setzen
Tafeltrauben sind für das Pflanzen in deutschen Gärten besonders gut geeignet. Gezüchtet wurden diese für den Verzehr und zeichnen sich durch eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit gegen Frost aus. Nicht zu vernachlässigen ist außerdem, dass sich viele dieser Sorten als kernlos zeigen, was von vielen Menschen bevorzugt wird.
Zu empfehlen sind so für das Pflanzen in Gärten in Deutschland zum Beispiel die Arten „Vanessa“, „Phoenix“ und „Lakemont“. Jedoch leidet die Weinpflanze generell häufig unter typischen Weinkrankheiten, wie beispielsweise dem Mehltau.
Bei dem Erwerb der Pflanze ist demnach darauf zu achten, dass es sich um eine Sorte handelt, die gegen diese Krankheit resistent ist. Daneben sind einige Züchtungen zu finden, die sich durch eine überaus schöne, herbstlich anmutende Färbung auszeichnen, wie etwa die Sorte „Regent“.
Pflanzen der Weinreben an der Hauswand in südlicher Ausrichtung
Geht es um den passenden Zeitpunkt, um den Wein einzupflanzen, ist der Frühsommer ratsam. Ebenfalls ist jedoch das Pflanzen im Herbst möglich. Grundsätzlich gilt jedoch, dass Wein stets in Südlage anzupflanzen ist. Idealerweise wird er dabei an der Hauswand oder einer Steinmauer fixiert.
Durch die Steine findet eine effektive Speicherung von Wärme statt. Diese bietet der Pflanze in der Nacht einen idealen Schutz vor den kalten Temperaturen. Um das Ranken zu unterstützen, sollte auf ein Spalier zurückgegriffen werden. Das Einpflanzen ist demnach so vorzunehmen, dass der Wein sich leicht zu der Rankhilfe neigt.
Die Erde, in welche der Wein gepflanzt wird, sollte sich als locker zeigen, außerdem sollte das Loch eine Tiefe von rund 50 Zentimeter aufweisen. Wichtig ist, dass die Erde nicht die Veredelungsstelle der Pflanze überdeckt – dennoch sollte sie aus der Erde nur knapp hervorragen.
Nachdem der Wein eingepflanzt wurde, ist die Pflanze noch einmal großzügig zu gießen. Soll Dünger verwendet werden, eignet sich Kompost aus Eigenregie sehr gut.
Pflanzen von Weinreben im Kübel
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, wilden Wein oder edle Weinreben in einem Kübel zu pflanzen. Dafür muss jedoch die Voraussetzung erfüllt werden, dass sich das Gefäß als ausreichend groß zeigt. Ideal ist etwa pro Pflanze ein Kübelvolumen von 100 Litern.
Als besonders dekorativ zeigt es sich selbstverständlich, ein altes Weinfass als Pflanzgefäß für den Wein zu verwenden. In der Regel liegt ihr Fassungsvermögen bei rund 220 Litern, sodass auch zwei Pflanzen problemlos in dieses eingepflanzt werden können. Derart große Gefäße zeichnen sich darüber hinaus durch den Vorteil aus, dass es zu keinem allzu schnellen Durchfrieren der Erde im Winter kommt. Die Wurzeln der Pflanze erleiden so keine Beschädigungen. Dagegen sorgt der großzügige Platz im Sommer dafür, dass die Erde ausreichend Nährstoffe und Feuchtigkeit speichern kann. Auch bei einem Sturm sorgt das Gewicht des Fasses außerdem dafür, dass kein hohes Risiko für ein Umkippen besteht.
Um einen reibungslosen Ablauf von überschüssigem Wasser sicherzustellen, ist es jedoch nötig, dass mehrere Löcher in den Fassboden eingelassen werden. Außerdem sollte nicht auf eine Drainageschicht verzichtet werden, die etwa mithilfe von Blähton oder Kies realisiert werden kann. Somit besteht ebenfalls keine Gefahr für Staunässe. Spaliere und Gerüste zum Ranken können direkt mit dem Fass verschraubt werden, sodass sich die Pflanze von dem Fass aus über die gesamte Hausfassade verwachsen kann.
Kürzen der Triebe und Reben im Juni
Damit sich die anstehende Weinernte als möglich reich gestaltet, ist ein Zurückschneiden der Pflanze im Juni nötig. Der Weinstock sollte dabei vor allem von unteren Trieben in der Nähe der Wurzeln befreit werden. Im Juni sollten außerdem im oberen Bereich schon erste Reben ausgebildet worden sein – auch hier ist ein gewisses Ausdünnen sinnvoll.
Zwei Fruchtstände werden jedoch immer pro Trieb stehen gelassen, daneben ebenso ein oder zwei Blätter. Auf diese Art und Weise wird sichergestellt, dass die Weinpflanzen auch hierzulande ausreichend Kraft entwickeln können, um überaus leckere und große Trauben auszubilden.
Dient der Wein jedoch nur als Dekorationsobjekt, muss das Zurückschneiden nicht unbedingt erfolgen. Wird die Weinpflanze so einfach vollkommen frei wuchern gelassen, kann sie etwa als überaus ästhetischer Sichtschutz gegen neugierige Blicke von außen dienen.
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