Was gilt es beim Wechsel des Stromanbieters zu beachten?

Den Stromanbieter wechseln und langfristig profitieren

Ein Strommast vor blauem Hintergrund
Der Wechsel des Stromanbieters kann sich lohnen, denn die Konditionen werden regelmäßig angepasst. Foto: Pexels/pixabay.com

Den Stromanbieter zu wechseln, kann eine gute Idee sein, um jedes Jahr effektiv Geld zu sparen. Doch der Wechsel will genau geplant sein, wenn Verbraucher auch auf lange Sicht profitieren wollen. Immerhin ist das Wechseln mit einigem Aufwand verbunden und dieser soll sich lohnen.

Stromanbieter wechseln – das Kleingedruckte lesen

Generell ist der Wechsel des Anbieters alles andere als schwierig. Der neue Stromanbieter heißt neue Kunden jederzeit willkommen, schließlich verdient er mit ihnen jede Menge Geld. Allerdings sollte vor einem Vertragsabschluss unbedingt das Kleingedruckte gelesen werden. Hier sind die Punkte Vertragslaufzeit, Kündigungsfrist und Preisgarantie ausschlaggebend.

Der Wechsel nützt am Ende gar nichts, wenn Kunden über einen zu langen Zeitraum an ein und denselben Stromanbieter gebunden sind, der womöglich auch noch sukzessive die Preise erhöhen darf. Es sollte niemals vergessen werden, dass der Energiemarkt dynamisch funktioniert. Das bedeutet, dass sich die Gegebenheiten im Hinblick auf den Preis und gängige vertragliche Klauseln jederzeit ändern können. Für diesen Fall ist es wichtig, dass die Laufzeit des aktuellen Vertrags einen kurzfristigen Wechsel ermöglicht.

Die Verlockung Wechselprämie – Wirklich ein Vorteil für Kunden?

Der Strommarkt ist hart umkämpft. Kein Wunder also, dass die Stromanbieter neue Kunden mit der sogenannten Wechselprämie von sich zu überzeugen versuchen. In der Regel werden Neukunden bei einem Wechsel Geldwerte in Form von Rabatten oder Sachwerte versprochen. Hiervon sollte allerdings nicht abhängig gemacht werden, ob Verbraucher den Anbieter wechseln oder nicht.

Der Haken an der ganzen Sache: Die Prämien werden nur einmalig ausbezahlt bzw. vergeben. Wer nicht jedes Jahr aufs Neue den Stromanbieter wechseln möchte, der sollte spezielle Boni bei den Gegenrechnungen außen vor lassen. Schließlich können die Prämien nur in einem Jahr geltend gemacht werden.

Wer regelmäßig den Anbieter wechselt, der sollte hingegen ruhig einen Blick auf eventuelle Prämien oder Boni werfen. Es gibt inzwischen sogar Stromanbieter, welche die eigenen Kunden durch Rabatte am Wechsel hindern möchten. Es kann also durchaus passieren, dass nach einem erfolgten Kündigungsschreiben ein attraktives Angebot des aktuellen Anbieters ins Haus flattert. Verlasen sollte man sich auf diesen Kniff jedoch nicht; längst nicht alle Firmen setzen diese Form der Kundenbindung bei kündigungswilligen Verbrauchern um.

Wem der ständige Wechsel zu viel Aufwand ist, der sollte vor allem auf die Arbeitspreise und auf die Grundpreise achten. Boni sind in diesem Fall vielleicht das Zünglein an der Waage – mehr aber auch nicht.

Fristen ausschlaggebend für erfolgreichen Wechsel

Wer den Stromanbieter wechseln möchte, der muss sich an die vertraglich vereinbarten Fristen halten. Ein Blick in den aktuellen Vertrag gibt Aufschluss darüber, ob der Vertrag zum Ende des Monats oder gar nur einmal jährlich gekündigt werden kann. Ist das der Fall, so müssen sich Verbraucher wohl oder übel länger gedulden.

Die Frist für eine ordentliche Kündigung beträgt bei den meisten Anbietern drei Monate. Sollte der Preis kurzfristig steigen, so haben Kunden aktuell ein Recht zur außerplanmäßigen Kündigung. Der Stromanbieter muss seine Kunden über die Erhöhung der Strompreise rechtzeitig schriftlich informieren. Wer ein entsprechendes Schreiben erhält, der sollte sich nach einem alternativen Anbieter umschauen. Spätestens jetzt könnte sich das Wechseln auszahlen! Und das nicht nur wegen der steigenden Preise, sondern auch wegen dem Recht zur Sonderkündigung.

Selbst dann, wenn die gestiegenen Preise nur aufgrund von neuen Steuersätzen oder wegen gewisser Umlagen zu begründen sind, gilt das uneingeschränkte Sonderkündigungsrecht für alle Verbraucher. Allerdings sollten Kunden an dieser Stelle schnell reagieren. Meistens bleiben nicht mehr als zwei Wochen Zeit, um zu kündigen und einen Wechsel durchzuführen.

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Die Kündigung des alten Anbieters in die Wege leiten

Da der Markt derzeit so heiß umkämpft ist, bieten viele Stromanbieter einen ganz besonders Service für Neukunden an: Sie kündigen den Vertrag beim alten Anbieter und nehmen dem Verbraucher damit jede Menge Arbeit ab. Wird allerdings das weiter oben angesprochene Recht zur Sonderkündigung angewandt, so sind Kunden zumeist auf sich alleine gestellt.

Müssen Verbraucher den alten Vertrag selbst kündigen, so sollte diese Kündigung in jedem Fall schriftlich und am besten per Einschreiben durchgeführt werden. Viele Stromanbieter akzeptieren inzwischen auch eine formlose Kündigung per E-Mail, doch das steht Verbrauchern rein rechtlich nicht per se zu. Im Zweifel ist ein Einschreiben die einzige Möglichkeit, um das rechtzeitige Kündigen beweisen zu können und das Wechseln zu ermöglichen.

Seriöse Stromanbieter erkennen

Inzwischen gibt es so viele Anbieter am deutschen Markt, dass sich Kunden nur schwer im Zuge eines Wechsels entscheiden können. In erster Linie ist es wichtig, dass es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Diesen erkennen Verbraucher daran, dass keine Vorauszahlungen fällig werden. Im Falle einer Insolvenz sind Kunden auf der sicheren Seite, da sie erst dann zahlen, wenn die Leistung auch tatsächlich erbracht wurde.

Ebenfalls wichtig: Eine maximale Laufzeit von 12 Monaten und eine preisliche Fixierung für ebenjenen Zeitraum. Auf diese Weise bleiben Kunden flexibel, da sie den Anbieter spätestens nach einem Jahr wechseln dürfen. Unangenehme Überraschungen im Sinne einer Preiserhöhung werden vermieden. Wechselprämien im ersten Jahr sind kein Muss, aber ein Vorteil.

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