Haus kaufen oder mieten? Vor- und Nachteile

Ein Haus mit ganz vielen Fragezeichen
Die Entscheidung, ein Haus zu kaufen oder in Miete wohnen zu bleiben fällt oft nicht leicht. Foto: Anson0618/Shutterstock.com

Kaufen oder Mieten? Auch wenn diese Frage zu den wichtigsten Entscheidungen vieler Menschen im Leben gehört, kann sie nicht einfach pauschal beantwortet werden, da neben den finanziellen auch die individuellen und persönlichen Lebensumstände eine große Rolle spielen. Alle zwei Wohnformen sind vorteilhaft und können Nachteile mit sich bringen. Mit diesen sollte man sich genauer beschäftigen, bevor es zu einer endgültigen Entscheidung kommt.

Vorteile beim Kauf des Eigenheims

Viele, die ein Haus kaufen möchten, schätzen vor allem die persönliche Freiheit, die dadurch entsteht. In einem Eigenheim kann man machen, was man will. Man ist keinem Vermieter Rechenschaft schuldig, wenn man zum Beispiel Wände versetzen oder in diese einfach nur Löcher bohren will. Es ist also auf jeden Fall im Innenbereich eine freie Gestaltung des Hauses möglich. Zudem beschwert sich kein anderer Mieter aufgrund des Lärms beim Klavierspielen oder anderen etwas geräuschvollen Aktivitäten. Nachdem die Finanzierung abgeschlossen ist, verfügt man als Eigentümer über einen hochwertigen Sachwert. Diesen kann man meistens nach drei Jahrzehnten in derselben Mietwohnung nicht aufbauen, da man parallel zur Mietzahlung noch extra sparen müsste, was ja oft nicht möglich ist. Häufig ziehen hohe Inflationsraten ebenso hohe nominale Einkommenssteigerungen mit sich, selbst dann, wenn der Betroffene keineswegs in eine höhere Gehaltsgruppe aufsteigt. Dagegen bleibt die monatliche Belastung des abgeschlossenen Kredits bei den Festzinsen nominal gleich. Sie ist in Relation zu dem gestiegenen Einkommen geringer. Das heißt, bei hoher Inflation zahlt sich das Eigenheim einfacher ab. Außerdem steigt in inflationären Zeiten der Sachwert Immobilie weiter an. Und umso höher die Inflationsrate ist, desto wahrscheinlicher ist ebenso eine Mieterhöhung. Durch ein eigenes Haus genießt man demnach bei der Inflation doppelte Vorteile.

Nachteile beim Kauf des Eigenheims

Mit dem Erwerb eines Haus bindet man sich langfristig an einen Standort. Daher ist es wichtig, vor dem Erwerb sämtliche Optionen, die in Zukunft eintreten können, zu bedenken, wie etwa eine lebendige oder ruhige Lage, Größe, Kinderzimmer bei einer Familienplanung und anderes. Bei einem Haus ist man als Eigentümer verpflichtet, Grundsteuer und andere Abgaben zu entrichten. Pflichten, wie beispielsweise Schnee vor dem Grundstück zu räumen oder auch Fußgängerweg kehren, die sogar manchen Mieter auferlegt werden, sind für Eigenheimbesitzer normal. Was beim Kauf einer Immobilie auch bedacht werden muss, ist das höhere finanzielle Risiko. Denn ein Hauseigentümer verpflichtet und bindet sich über zahlreiche Jahre an ein Darlehen, das auch dauerhaft zu bedienen ist. Natürlich gilt das auch für die Miete. Jedoch kann die Monatsrate je nach Finanzierungskondition und Tilgungsanteil für vergleichbaren Wohnraum schon mal höher sein im Vergleich zur Miethöhe. Viele müssen dann den Gürtel etwas enger schnallen. Das teure Auto und eine Reise können erst später finanziert werden. Wenn das Objekt dann abbezahlt ist, kann man mietfrei wohnen, braucht allerdings für die kommenden Reparaturen am alternden Eigenheim Rücklagen.

Vorteile beim Mieten einer Wohnung

Sehr vorteilhaft beim Wohnen zur Miete ist die Flexibilität. Denn wenn sich Lebenslagen ändern, wie zum Beispiel das Gründen einer Familie, Scheidung, Versetzung oder Größenveränderung, ist es möglich, leichter zu reagieren. Zudem hat man ein geringeres finanzielles Risiko, da die Miete abgesehen von den Mieterhöhungen bekannt und unflexibel ist, was insgesamt heißt, dass man als Mieter leichter sparen kann. Wenn man zur Miete wohnt, hat man nicht die Instandhaltungskosten zu tragen, außer der Schaden ist durch den Mieter entstanden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man als Mietender nicht für das Erstellen eines Energieausweises, eine hervorragende Energiebilanz des Mietobjekts oder die Legionellenprüfung beim Trinkwasser verantwortlich gemacht wird, da das Pflichten des Vermieters sind. Mit den Bedienungen eines Mietvertrages sind die Pflichten beim Mieter abgegolten. Natürlich hat der Vermieter die Möglichkeit, manches auf den Mieter umzulegen, wie etwa Kleinreparaturen. Jedoch ist für diese übertragbaren Aufgaben eine gesetzliche Grenze einzuhalten.

Nachteile beim Mieten einer Wohnung

Wenn man jedoch Änderungen als Mieter durchführen will, um angenehmer zu wohnen, sind diese selbst vorzunehmen beziehungsweise zu tragen. Allerdings hat man von diesen nach dem Ausziehen nichts. Schlimmstenfalls müssen die Änderungen zurückgebaut werden, was erheblich Verluste mit sich bringen kann. Egal, wie lange man in einer Wohnung lebt, der aufgebaute Lebensstandard dauert nur so lange an, wie das Mietverhältnis besteht. Wenn es endet, hat man gar nichts, worauf zurückgegriffen werden kann. Dann steht man bei null.

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