Wer hätte nicht gern seinen eigenen Swimmingpool in seinem Garten? Vor allem im Sommer heißt es dann, nach der Arbeit relaxen und den Kindern oder dem Hund entspannt beim Planschen zuzusehen. Doch der Bau seines eigenen „Schwimmbeckens“ ist keine leichte Aufgabe und erfordert eine ganze Reihe von Vorüberlegungen und Planungen. Wie man diesbezüglich am Besten seine Hausaufgaben macht, ist in diesem kleinen Ratgeber zu erfahren.
Um Entscheidungen über Größe, Lage und Art des Swimmingpools fällen zu können, sollte zuallererst darüber nachgedacht werden, für was oder wen dieser eigentlich gebaut wird. Geht es darum einen Wunsch der Kinder in Erfüllung gehen zu lassen? Oder einen Platz für den Empfang von Freunden und anderen Gästen zu schaffen? Oder soll der Pool vor allem den Platz für den eigenen Lieblingsliegestuhl und damit einen formschönen Mittelpunkt des Gartens definieren? Je klarer die Vorstellung vom Zweck des eigenen Pools ist, desto besser lassen sich später Aufwand und Kosten rechtfertigen. Denn obwohl ein Swimmingpool mehr Zeit im Freien, mehr Zeit mit der Familie, mehr Bewegung und mehr Spaß verspricht, wird er doch in nicht unerheblicher Art und Weise den Lebensstil im eigenen Haus und Grundstück verändern.
Welcher Pool? Wie groß soll er werden? Und wo genau kommt er hin?
Hat man den eigentlichen Grund für den Bau des eigenen Swimmingpools gefunden, stehen die nächsten wichtigen Entscheidungen an. Auf dem Markt gibt es eine nahezu unüberschaubare Bandbreite an Größen, Tiefen, Formen und Baumaterialien. Meist entscheiden sich Kunden für selbst einbaubare Folienpools. Schon im gehobenen Preissegment liegen fertige Becken aus hochwertigem Kunststoff oder sogar Edelstahl. Wer das nötige Kleingeld hat, kann sich auch für den ungleich teureren Kauf eines Natursteinpools oder eines gemauerten naturnahen Folien-Pools entscheiden.
Doch bei der Wahl des richtigen Beckens, sollte nicht vergessen werden, dass bei einer Größe ab 100 Kubikmetern beim städtischen Bauamt eine Extra Baugenehmigung eingeholt werden muss. Doch auch wer sich mit weniger als 100 Kubikmetern zufrieden gibt, ist gut beraten sich vorher über die spezifischen Vorgaben und Sonderregelungen der einzelnen Bundesländer zu informieren. Dabei kann eine Rolle spielen, ob das Grundstück in einem Natur- oder Landschaftsschutzgebiet liegt. Oder wie hoch die Poolwände aus dem Erdreich ragen und wieweit sie vom benachbarten Grundstück entfernt sind. Grundsätzlich sollte der Bau des eigenen Swimmingpools mit den Nachbarn abgesprochen werden.
Laub, Insekten und UV-Strahlung fördern starkes Algenwachstum
Doch nicht nur Nachbars Garten sollte für die Lage eines Swimmingpools eine Rolle spielen. Geht es um den idealen Standort für den eigenen Pool gibt es ein paar wichtige Faktoren zu beachten. Der erste ist: der Pool sollte südseitig liegen. Zweitens sollte das Schwimmbecken nicht unbedingt in der Flucht liegen, wo in der Regel der Wind am Stärksten durchbläst. Die Beckendurchströmung könnte so stark beeinflusst werden, das Pool-Wasser kühlt schneller aus und der Wind trägt verstärkt Staub, Blätter und Insekten in den Pool, die die Wasserqualität stark beeinflussen. Eine ähnliche Rolle spielt der allgemeine Bewuchs im Grundstück. Vor allem hohe Sträucher und Bäume in der Nähe des Pools fördern das Algenwachstum und machen eine häufige und kostenaufwändige chemische Reinigung nötig.
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Bei geringer Nähe zu Bepflanzungen ist in der Regel auch die Sonneneinstrahlung besser. Je stärker diese auf das Pool-Wasser einwirken kann, umso niedriger ist der Energieaufwand. Allerdings verstärkt sich damit auch die schädliche UV-Strahlung in das Nass. Auch dadurch wird das Algenwachstum stark angeregt. Gerade Kinder legen übrigens großen Wert darauf, dass der eigene Swimmingpool vom Haus aus zu sehen ist. Gerad wenn man noch eine schöne Beleuchtung oder Wasserspiele installieren möchte, sollte dafür Sorge getragen werden, dass der Pool in Sichtweite des Hauses gebaut wird. Letztlich sollte natürlich darüber nachgedacht werden, wo Umlaufwege angelegt werden, über die der Pool betreten und verlassen werden kann, wo bei einer kleinen Pool-Party die Gäste sitzen und in welchem Unterstand oder Schuppen Sonnenschirme, Liegestühle, Spielzeug, Filtergeräte oder Pool-Reiniger deponiert werden können.
Bei zu schwieriger Bodenbeschaffenheit lieber einen geotechnischen Spezialisten zu Rate ziehen
Abschließend sollten sich auch ein, zwei Gedanken über die Bodenbeschaffenheit und die allgemeine Lage des künftigen Swimmingpools gemacht werden. Bei starkem Gefälle im Grundstück werden die Baukosten höher. Bodenbedingungen wie ein hoher Grundwasserspiegel oder sehr sandiger, felsiger oder instabiler Boden machen das Bauen ebenfalls schwieriger. Dasselbe gilt für starken Regenwasserabfluss oder mögliche Überschwemmungen. Sollten bezüglich solcher Bedingungen zu starke Zweifel bestehen, ist es ratsam einen geotechnischen Ingenieur zu Rate zu ziehen.
Jeder Swimmingpool braucht Strom- und Wasserzufuhr
Eine wichtige Bedeutung bei der Planung eines Swimmingpooles kommt dem Standort der damit verbundenen technischen Anlagen zu. Hier sollte man besonders sorgfältig an die Planung gehen. In der Regel wird heute so etwas, wie ein Technikraum nötig sein. Der Stromanschluss dafür sollte sich so unkompliziert wie möglich herstellen lassen. Außerdem sollte darin genügend Platz sein, um mögliche Wartungen oder Reparaturen an der Filteranlage mit entsprechender Bewegungsfreiheit durchführen zu können. Der Wechsel des Filtersandes zum Beispiel ist ein mühseliges Unterfangen. Überhaupt sollte die Filteranlage wettergeschützt platziert werden. Der ideale Abstand (nicht zu weit und nicht zu nah) liegt zwischen drei und 15 Metern. Bezüglich der allgemeinen Energiezufuhr ist dringend ein darauf spezialisierter Elektriker zu konsultieren. Und bei einem Swimmingpool natürlich das Wichtigste: Die Schwimmbeckentechnik benötigt einen leistungsfähigen Wasseranschluss. Immerhin muss der Pool gefüllt werden. Über eine ebenso notwendige Kanalleitung wird dann das Abwasser abgeführt.
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