Was gilt es beim Wechsel des Gasanbieters zu berücksichtigen?

Gasanbieter wechseln - Gewusst wie!

Gas in der Nahaufnahme
Die Konditionen der Gasanbieter sollten regelmäßig geprüft werden. Nicht selten lohnt sich ein Wechsel. Foto: stevepb/pixabay.com

Den Gasanbieter zu wechseln kann sich in einigen Fällen lohnen und spart Verbrauchern bares Geld. Allerdings kommt für einen Wechsel nicht jedes beliebige Vorgehen infrage. Hier spielen vor allem die neuen Vertragsbedingungen, spezielle Boni und natürlich die Seriosität des neuen Anbieters eine große Rolle. Alleine den Preis zu vergleichen, reicht zumeist nicht aus.

Erdgas wird billiger – aber nicht für Verbraucher

Warum sollte der Gasanbieter überhaupt gewechselt werden? Schließlich gehen damit das Aufsetzen eines Kündigungsschreibens, die Kosten für das Verschicken per Einschreiben und der zeitaufwendige Vergleich verschiedener Gasanbieter einher. Doch dieser Aufwand lohnt sich für private Haushalte! Der Grund liegt auf der Hand: In den vergangenen Jahren wurde Erdgas konstant billiger. Allerdings kommt dieser Preisvorteil nicht bei den Kunden an, deren Verträge sich nicht etwa zum Positiven gewandelt haben.

Wer keine Lust mehr hat, die überteuerten Preise zu bezahlen, beim steht ein Wechseln des Gasanbieters ins Haus. Weil das Wechseln ganz einfach funktioniert, sollten Verbraucher an dieser Stelle nicht zu lange zögern. Hierfür gibt es allerdings eine wichtige Voraussetzung: Der Mieter selbst muss der Vertragspartner des Anbieters sein, um diesen wechseln zu können. Ist das nicht der Fall, so sollten Mieter den Vermieter dazu auffordern, den Anbieter zeitnah zu wechseln.

Gasanbieter online wechseln: nur auf den ersten Blick unkompliziert

Theoretisch lassen sich die aktuell günstigsten Tarife schnell anhand verschiedener Preisrechner oder spezieller Vergleichsportale herausfinden. Wer allerdings glaubt, auch der Wechsel sei vollkommen unkompliziert, der täuscht sich. Zumeist befindet sich bei den entsprechenden Portalen ein Link zum jeweiligen Anbieter. Das Wechseln an sich funktioniert, indem die persönlichen Daten, wie Name, Adresse und einige andere Details in ein Online-Formular eingetragen werden. Der Service der Portale ist kostenlos, Gewinn machen die Anbieter mit einem Wechsel trotzdem, da sie sich über Werbeeinnahmen finanzieren.

In der Praxis sollte der Wechsel gut durchdacht sein. Wer sich als Verbraucher blindlings auf Websites mit nicht immer nachvollziehbaren Vergleichen verlässt, der könnte am Ende gar draufzahlen. Ein Grund hierfür ist die Tatsache, dass nicht immer alle relevanten Parameter miteinander verglichen werden. Oftmals werden solche wichtigen vertraglichen Faktoren, wie zum Beispiel die Laufzeit nach dem Wechseln, nicht beachtet. Aus diesem Grund lohnt es sich, neben der Preise vor allem die Vertragsbedingungen und das Kleingedruckte genau zu vergleichen.

Boni und Prämien locken Kunden

Natürlich lässt es sich mit einem besseren Gefühl den Gasanbieter wechseln, wenn der neue Anbieter spezielle Prämien für Neukunden auszahlt. Von diesem Faktor sollte die Wahl dennoch nicht abhängig gemacht werden. Lange Laufzeiten und unfaire Kündigungsfristen wiegen schwerer, als am Anfang der Vertragslaufzeit ein paar Euros zu sparen. Manchmal lohnt es sich, zuerst etwas mehr zu bezahlen und auf das Jahr gerechnet dennoch zu sparen, sowie jederzeit einen erneuten Wechsel vornehmen zu können. Hier heißt es: Flexibilität vor Preisnachlass.

Wenn verschiedene Angebote miteinander vergleichen werden, dann sollten die Boni herausgerechnet werden. Erst dann, wenn ein Gasanbieter auch ohne entsprechende Lockangebote attraktiv scheint, ist er es Wert, sich auf einen Wechsel einzulassen.

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Eine Kaution, um den Gasanbieter zu wechseln?

Wenn in dem Vertrag des neuen Gasanbieters Begriffe vorkommen wie Kaution, Sonderabschlag oder Vorkasse, dann sollten Verbraucher von dem betroffenen Anbieter Abstand nehmen. Was geschieht, wenn die Firma pleite geht? Falls Kunden in diesem Fall das Gas bereits per Vorkasse bezahlt haben, ist die Chance auf eine Rückzahlung sehr gering. Daher sollte immer erst im Nachhinein – am besten auf Rechnung – gezahlt werden. Auch Kautionen sind für private Haushalte nicht akzeptabel und ein Grund, den Gasanbieter vorerst nicht zu wechseln. Stattdessen sollte Ausschau gehalten werden nach einem seriösen Gasanbieter, der am besten auf einen Sonderabschlag verzichtet.

Besonders einfallsreiche Anbieter versuchen den potenziellen Kunden den Wechsel mithilfe spezieller Club-Mitgliedschaften schmackhaft zu machen. Hierbei handelt es sich um eine Marketing-Maßnahme, welche dem Verbraucher am Ende keine Ersparnis einbringt. Auch Gutscheine für eine Reise oder für das Tanken, die erst am Ende der Laufzeit ausgegeben werden, sind quasi wertlos.

Zu einem Gasanbieter zu wechseln, der als reiner Händler fungiert, ist ebenfalls keine gute Idee. Hat der Anbieter eine eigene Produktion, ist er bei einem Wechsel in der Regel vorzuziehen. Sehr große und bekannten Anbieter laufen zudem nicht Gefahr, dass sie Insolvenz gehen könnten und Kunden dieses Unglück mit ausbaden müssen.

Die Kündigung rechtswirksam aussprechen

Ganz gleich, ob ein Mietvertrag, ein Arbeitsvertrag oder ein Kaufvertrag gekündigt werden soll – in Deutschland müssen derlei Schritte stets schriftlich durchgeführt werden. Wer den Gasanbieter wechseln möchte, der sollte daher ein Schreiben aufsetzen, welches anschließend ausgedruckt werden kann und per Einschreiben an die offizielle Geschäftsadresse des Anbieters verschickt wird. Die Quittung für das Einschreiben muss aufbewahrt werden, für den Fall, dass sich der Anbieter bei einem Wechsel querstellt.

Manche Gasanbieter sind auch gerne dazu bereit, ihren Neukunden den Wechsel zu erleichtern. Das tun sie, indem sie die Kündigung an den alten Anbieter in die Hand nehmen. In diesem Fall können sich Verbraucher ganz entspannt zurücklehnen und müssen lediglich den neuen Vertrag unterschreiben.

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