Heutzutage besteht eine überaus hohe Nachfrage nach barrierefreien Häusern und Wohnungen – Tendenz steigend. In den meisten Fällen soll durch die Barrierefreiheit im Alter ein seniorengerechter Wohnraum geschaffen werden, sodass viele Menschen den Umbau bereits frühzeitig in Angriff nehmen.
Daneben kann eine eingeschränkte Mobilität jedoch natürlich auch in jüngeren Jahren zu Problemen im vorhandenen Wohnumfeld führen, beispielsweise, wenn diese in Form einer Behinderung vorliegt oder durch eine Erkrankung verursacht wird.
Grundsätzlich stehen glücklicherweise jedoch für alle Wohnbereiche tolle Lösungen für einen barrierefreien Umbau beziehungsweise einen altersgerechten Bau zur Verfügung. Die Kosten dafür liegen in der Regel sogar in einem bezahlbaren Bereich, beispielsweise, wenn es nötig wird, einen Treppenlift einzubauen.
Ganzheitlicher Umbau oder kleinere Hilfsmittel für Barrierefreiheit
Ihr Zuhause stellt für die meisten Menschen eine wichtige vertraute Umgebung dar, die sie auch bei einer eingeschränkten Mobilität nicht verlassen wollen. Um auch in Zukunft im gewohnten Umfeld wohnen zu können, stellen Umbaumaßnahmen im Bereich der Barrierefreiheit eine überaus sinnvolle Möglichkeit dar.
Ob dabei ein umfassender Umbau angestrebt wird oder nur einzelne Räume mit praktischen technischen Hilfsmitteln ausgestattet werden, ist von unterschiedlichen Kriterien abhängig, wie beispielsweise den Eigentumsverhältnissen, den verfügbaren finanziellen Mitteln und dem gewünschten Wohnkomfort.
Grundsätzlich können jedoch auch bereits kleine Umbaumaßnahmen einen großen Unterschied im Alltag machen und die Bewohner dabei effektiv unterstützen, ihr Leben so unabhängig wie möglich zu meistern.
Die Kosten für das barrierefreie Wohnen
Im Rahmen eines barrierefreien Umbaus sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt und können sich abhängig von den individuellen Anforderungen stark voneinander unterscheiden. So lassen sich auch die erwartbaren Kosten, die mit einem barrierefreien Umbau einhergehen, kaum pauschal beziffern. Im Vorfeld der Durchführung der Maßnahmen ist daher unbedingt zu prüfen, welche finanziellen Mittel für diese zur Verfügung stehen.
In einigen Fällen sind die Kosten aus der eigenen Tasche zu zahlen, daneben kann es jedoch auch möglich sein, dass externe Kostenträger diese übernehmen. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass der jeweilige Förderungsantrag stets im ersten Schritt bewilligt werden muss, bevor mit dem barrierefreien Umbau begonnen wird.
Für die Finanzierung kommen abhängig von den jeweiligen Voraussetzungen und dem individuellen Anspruch als Kostenträger sowohl das Integrationsamt, die Renten- oder Pflegeversicherung, die gesetzliche Unfallversicherung, die Berufsgenossenschaft oder die öffentlichen staatlichen Förderprogramme in Frage.
Möglichkeiten des barrierefreien Bauens und altersgerechten Umbauten
Der Eingangsbereich
Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, werden mit den ersten Problemen oft bereits konfrontiert, bevor sie in das Haus oder die Wohnung überhaupt eintreten. Dies gilt besonders, wenn sich der Bodenbelag vor der Haustür rutschig gestaltet, ein unebener Weg zum Haus führt oder Treppenstufen vor dem Eingang bewältigt werden müssen.
Im Rahmen eines barrierefreien Bauens beziehungsweise Umbaus können dann beispielsweise Treppenlifte installiert, Rampenwege gebaut oder Handlaufsysteme angebracht werden. Daneben sind auch rutschfeste Bodenbeläge und Stufen sowie eine umfassende Beleuchtung sinnvoll.
Der Flur
In der Wohnung werden durch den Flur die einzelnen Räume miteinander verbunden. Es handelt sich bei diesem somit um keinen Aufenthaltsraum, allerdings wird er dennoch sehr häufig genutzt.
Um die Anforderungen für ein barrierefreies Wohnen zu erfüllen, ist es empfehlenswert, dass der Flur mindestens 120 Zentimeter breit ist und ausreichend Platz bietet, um beispielsweise einen Rollator problemlos wenden zu können. Stolperfallen und störende Hindernisse sind natürlich ebenfalls zu eliminieren. Für das Anziehen der Schuhe ist auch die Ausstattung mit einer passenden Sitzgelegenheit sinnvoll.
Die Türen
Eine barrierefreie Umrüstung empfiehlt sich daneben ebenfalls im Bereich der Türen. Mithilfe spezieller Türausführungen kann wertvoller Platz eingespart werden, wodurch besonders Rollstuhlfahrer von großen Vorteilen profitieren.
Die Breite der Türen sollte mindestens zwischen 80 und 90 Zentimetern liegen. Außerdem sollte kein allzu hoher Kraftaufwand nötig sein, um sie zu schließen und zu öffnen. Ideal eignen sich so zum Beispiel elektrische Türschließ- und Türsysteme, sowie Schiebetüren.
Die Schwellen
An dem Übergang von Innen- und Außenbereich, sowie zwischen den einzelnen Räumen sind häufig Schwellen zu finden, die durch ihren Höhenunterschied eine gefährliche Stolperfalle darstellen. Daneben können sie oft mit Rollator oder Rollstuhl ohnehin kaum bewältigt werden.
Die Lösung besteht dann darin, sogenannte Schwellenbrücken zu nutzen, eine Türschwellenrampe zu montieren oder Türsysteme ohne Schwellen zu nutzen.
Die Böden
Einen weiteren überaus wichtigen Faktor, um eine altersgerechte Wohnumgebung zu gestalten, stellen rutschfeste Bodenbeläge dar. Diese beugen ein Ausrutschen vor, was besonders für ältere Menschen schnell zu einer großen Gefahr werden kann. Falls in dem Haushalt Rollstuhlfahrer leben, ist es außerdem ratsam, einen Bodenbelag zu wählen, der sich durch einen möglichst niedrigen Rollwiderstand und eine hohe Strapazierfähigkeit auszeichnet.
Um das Risiko eines Ausrutschens zu minimieren, stehen Anti-Rutsch-Beläge für Stufen sowie spezielle rutschfeste Fliesen für das Badezimmer zur Verfügung. Außerdem ist es möglich, die bereits vorhandenen Böden mit einer Anti-Rutsch-Folie auszustatten. Grundsätzlich zeigen sich darüber hinaus die Bodenbeläge Linoleum und PVC als sehr rutschfest.
Technische Sicherheitsmaßnahmen
Damit Personen mit einer eingeschränkten Mobilität in ihrem Alltag ein unbeschwertes Leben in ihrer vertrauten Umgebung führen können, stehen auch zahlreiche technische Sicherheitsmaßnahmen und Annehmlichkeiten zur Verfügung.
Heizungsregler, Griffe, Steckdosen und Schalter sollten grundsätzlich auf einer angenehmen Griffhöhe platziert werden, die idealerweise zwischen 85 und 105 Zentimetern beträgt. Nicht verzichtet werden darf selbstverständlich auf Rauchmelder, darüber hinaus erweist sich auch eine einfach zu bedienende Gegensprechanlage als überaus praktisch.
Für den Notfall kann das Zuhause außerdem mit einem speziellen Alarmknopf beziehungsweise einem Hausnotruf-System ausgestattet werden. Das Telefon sollte große Tasten und einen Lautsprecher aufweisen, daneben sind auch einzelne Technologien aus dem Bereich Smart Home zu empfehlen.
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