Neue Höchstpreise auf dem Berliner Wohnungsmarkt

Brandenburger Tor
Die Nachfrage nach Immobilien steigt in Berlin seit vielen Jahren und die Preise für Mietobjekte und Eigentum explodieren zurzeit förmlich. Foto: sharonang/pixabay.com

Es ist eine stetig steigende Zahl, die Anleger jubeln und Mieter verzweifeln lässt: Immobilienberater in Berlin und Umgebung gehen sogar davon aus, dass der Trend noch mindestens zwei Jahre lang anhalten wird. Die Rede ist von den Kauf- und damit Mietpreisen auf dem Berliner Wohnungsmarkt.

Die Ursachen des Problems

Noch vor wenigen Jahren sah alles ganz anders aus. „Arm aber sexy“, wie Wowereit sie vor nicht allzu vielen Jahren nannte, ist die Hauptstadt schon lange nicht mehr. Innovative Branchen haben hier Fuß gefasst und Geld und Menschen in die Stadt geholt. Zu wenig Wohnraum auf der einen, zu viele Zuzügler auf der anderen Seite. Neu gebaut wird nach jahrelangem Abriss kaum. Zumindest sind es mit 0.8 Prozent an Erneuerungen einfach kurz- wie langfristig zu wenig. Aber auch die Öffnung des Wohnungsmarktes gegenüber der freien Marktwirtschaft hat Investoren gelockt. Berlin ist beliebt und lukrativ geworden.

Die Ausmaße in Zahlen

Kurzum: Im Jahr 2018 stiegen die Kaufpreise für Mietwohnhäuser um etwa 8 Prozent, während sich Eigentumswohnungen sogar um 10 Prozent verteuerten. Am deutlichsten stiegen die Preise bei Ein- und Zweifamilienhäusern, die damit inzwischen weit über 300.000 Euro kosten, mit durchschnittlich 12 Prozent. Quelle ist eine Analyse des Gutachterausschusses für Immobilienpreise. Dieser sagt jedoch noch nichts über die entsprechende Steigerung der Mieten aus, die kaum geringer ausfallen wird. Für jene, die davon nicht profitieren, wird es nur ein schwacher Trost sein zu hören, dass dennoch in westdeutschen Großstädten die Preise für Eigenheime beinahe doppelt so hoch sind. Berlin ist zwar mittlerweile die zwölftteuerste Stadt in Deutschland, jedoch ist noch jede Menge Luft nach oben. Auch europaweit kann sich die Hauptstadt laut Aussage der Immobilienberater in Berlin und Umgebung mit Platz 20 der teuersten Städte sehen lassen.

Langfristiges Sorgenkind

Auf kurz oder lang muss jedoch für Berlin und andere deutsche Großstädte eine Lösung her. Wenn die Menschen, die darin arbeiten, dort nicht mehr leben können, kommt eine Entwicklung in Gang, die nicht gewollt sein kann. Schon jetzt pendeln Millionen tagtäglich in die Stadt und lassen ein Verkehrsnetz zusammenbrechen, das heutigen Bedingungen nicht mehr gerecht wird. Berlin muss dem Andrang gewachsen sein und bleiben, gerade mit seinem Wohnungsmarkt. Nur so lassen sich die steigenden Preise für Immobilien ein Stück weit in Schach halten, um auch Normal- und Wenig-Verdienern eine Chance zu geben, auch zukünftig in der Stadt zu wohnen.

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