Dach neu verlegen – so geht´s!

Nahaufnahme eines neuen roten Hausdachs
Foto: John Kinnander/unsplash.com

Die Eindeckung des Dachs wird auch als Außenhaut bezeichnet. Diese dient dem Haus und somit auch seinen Bewohnern als wichtiger und unverzichtbarer Schutz – durch die Dacheindeckung werden schließlich Kälte, Wärme, Wind, Regen und sämtliche andere Witterungseinflüsse verlässlich abgehalten.

Allerdings kann diese Schutzfunktion für die Bewohner und die Bausubstanz, welche durch die Dacheindeckung gewährleistet wird, nur dann wirklich effektiv erfüllt werden, wenn sich diese als intakt zeigt. Zwar beträgt die Lebensdauer von Dächern in der Regel mehrere Jahrzehnte, allerdings kommt irgendwann doch einmal zwangsläufig der Zeitpunkt, an dem eine neue Verlegung des Dachs nötig ist. Vielleicht sollen alte Dachziegel jedoch auch nur aus optischen Gründen ausgetauscht werden, etwa gegen ein modernes Trapezblech.

Welche Arbeitsschritte für die Neuverlegung eines Dachs grundsätzlich nötig sind und worauf dabei zu achten ist, erklärt der folgende Beitrag.

Die Kosten für die Neuverlegung eines Daches

Mit welchen Kosten für die Neuverlegung des Daches zu rechnen ist, lässt sich pauschal kaum beantworten.

Wie hoch die Kosten dafür im Endeffekt tatsächlich ausfallen, ist schließlich von zahlreichen verschiedenen Kriterien abhängig, wie beispielsweise der Dachgröße, der Dachform, der vorhandenen Dachgauben, Schornsteine und Fenster, den individuellen örtlichen Gegebenheiten, den Maßen und Abständen der Dachlattung sowie der Befestigung und der Art der Eindeckung des Daches.

Selbstverständlich sind die Kosten, die mit der Neuverlegung des Dachs verbunden sind, ebenfalls in hohem Maße davon abhängig, welche Materialien dafür gewünscht werden. Nicht nur die Klassiker wie Tondachziegel und Betondachsteine erfreuen sich heutzutage nach wie vor einer großen Beliebt, sondern darüber hinaus stehen auch noch viele weitere Materialien zur Auswahl, die für die Eindeckung eines Daches geeignet sind.

Auf welche davon die finale Entscheidung fällt, hängt sowohl von dem persönlichen Geschmack als auch dem Baurecht, der Dachneigung und dem zur Verfügung stehenden Budget für das Vorhaben ab. Es lassen sich grundsätzlich große Unterschiede im Bereich der Kosten für die verschiedenen Materialien ausmachen. Daneben können allerdings auch die Verlegungskosten der Handwerksbetriebe sehr verschieden ausfallen, weshalb niemals auf einen sorgfältigen Vergleich verzichtet werden sollte, bevor die finale Beauftragung erfolgt.

Am günstigsten zeigen sich in der Regel jedoch Metalldachpfannen. Im mittleren Preissegment sind die Doppelmuldenziegel sowie die Mönchs- und Nonnenziegel erhältlich. Die teuerste Variante für die Dacheindecken stellen Reet und Kupfer dar.

So ist bei der Neuverlegung des Daches vorzugehen

Im Vorfeld des Abreißens der vorhandenen Dacheindeckung, muss in den meisten Fällen die Errichtung eines Gerüsts vorgenommen werden. Schließlich müssen bei Arbeiten in großen Höhen – wie sie bei der Dachneueindeckung nötig sind – vor allem strikte

Sicherheitsvorschriften eingehalten werden.

Alte Dacheindeckung entfernen

Der erste konkrete Arbeitsschritt besteht im Anschluss in der Entfernung der alten Dacheindeckung.

Diese muss von dem Dach abtransportiert und korrekt entsorgt werden. Ebenso wird auch mit der Konter- und der Traglattung – also der Unterkonstruktion des Daches – verfahren. In diesem Zusammenhang bietet sich ein nicht zu vernachlässigendes Kosteneinsparpotential, wenn die Entsorgung der alten Materialien in Eigenregie vorgenommen wird.

Handelt es sich um eine Dacheindeckung, die noch Asbest beinhaltet, handelt es sich allerdings um einen Sonderfall. Sowohl die Entsorgung als auch der Abbau selbst müssen in dann unbedingt durch einen qualifizierten Fachbetrieb erfolgen. Die Entsorgung astbesthaltiger Materialien zeigt sich in der Regel natürlich auch als teurer.

Der neue Dachaufbau

Danach steht die neue Eindeckung des Daches auf der Agenda.

Dafür ist zuerst die Montage einer neuen Konterlattung nötig. Auf diesen Arbeitsschritt folgt dann die Aufbringung der Traglattung. Wie groß der Abstand zwischen den einzelnen Latten ausfällt, ist dabei stets abhängig von der gewählten Dacheindeckung. Für die verschiedenen Materialien für die Dacheindeckung sind nämlich auch unterschiedliche Befestigungen nötig. Pro Quadratmeter können hinsichtlich der Kosten für die Konterlattung und die Traglattung zwischen rund 15 und 45 Euro eingeplant werden.

In nahezu allen Fällen, in welchen eine vollständige Neueindeckung des Daches vorgenommen wird, muss ebenfalls das GEG, das Gebäude-Energie-Gesetz, berücksichtigt werden. Dieses gibt vor, dass außerdem die Installation einer neuen Dämmung nötig ist, welche den aktuell geltenden Vorschriften entspricht. Pro Quadratmeter betragen die Kosten für diese rund 50 Euro.

Sind diese Arbeitsschritte ausgeführt worden, wird die neue Dacheindeckung auf dem Dach angebracht. Welche Kosten damit einhergehen, hängt wiederum von dem genutzten Material ab. Zuerst erfolgt dann die Eindeckung der Dachfläche, bevor anschließend der First und darauffolgend auch die Ortgänge eingedeckt werden.

Einkalkulieren von wichtigen Zusatzarbeiten

Damit sich hinsichtlich der Kosten für die neue Eindeckung des Daches keine böse Überraschung ergibt, ist es ratsam, dass die Bauherren von Anfang an bereits eventuell nötige, zusätzliche Arbeiten im Zusammenhang mit der Neueindeckung einkalkulieren.

Zu diesen Arbeiten gehört es vielleicht unter anderem, den Schornstein einzufassen, eine neue Regenrinne zu installieren, einen Schneefang anzubringen – selbstverständlich nur in besonders schneereichen Regionen – neue Dachfenster einzubauen oder ein wasserdichtes Unterdach zu montieren. Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Anbringung von Tritten für Schornsteinfeger, Dachaustritten, Rettungswegen und das Gestalten der Traufe.

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